So da, dass mit dem Blog nicht so richtig zu funktionieren scheint, poste ich (Anna) nun die per Mail zugesandten neuesten Erlebnisse von Sebastian: ;-)
28.2.
Erste Anlaufstation heute war der Qianhai Hu See, weil es hier ´nen Starbucks gibt. Rund um den See gibt es mehrere Restaurants, Bars und Clubs die mehrheitlich z.Zt. geschlossen sind und renoviert werden. Es war aber trotzdem recht eindeutig, dass das westliche Publikum, sagen wir mal, nicht ausgeschlossen werden sollte. Hier gabs französische Küche, italienische und deutsches Paulaner Weizen aus dem 5l Fässchen. Die Gelegenheit unseres Besuches haben wir genutzt um den See teilweise zu umrunden und sind dann weiter in Richtung Jingshan Park gegangen.
Begonnen haben wir unsere eigentliche Besichtigungstour im Jingshan Park. Der Jingshan Park liegt nördlich der verbotenen Stadt und scheint auch bei den Chinesen eine beliebte Anlaufstelle zu sein, zumal er in erhöhter Position eine Art Buddhaschrein beherbergt an dem die Chinesen kurz beten und eine Geldspende erbringen. Leider war das fotografieren des Buddhas nicht erlaubt, was leider auch durch einen aufmerksamen Wachmann durchgesetzt wurde. Von oben hatte man auch einen tollen Blick über die Stadt und insbesondere über die verbotene Stadt. Er könnte aber noch besser sein, wenn der Smog nicht wäre. Auf jeden Fall kann man sehen, das hier extrem viel gebaut wird. Überall stehen Kräne oder sonstige Hilfsmittel. Eingroßes Projekt scheint auch die Expansion der U-Bahn zu sein. Für ein kleines Highlight der anderen Art sorgten ein paar junge Chinesen die unbedingt Fotos mit uns machen wollten. Scheinbar sind Langnasen für einige hier immer noch etwas besonderes, obwohl doch einige hier rumlaufen.
Nach dem Besuch des Jingshan Parks sind wir zur verbotenen Stadt rübergegangen. Da sich auf der Nordseite nur ein Ausgang befindet sahen wir uns gezwungen einmal um die Anlage herumzulaufen, was wir trotz zahlreicher Angebote der hiesigen Rikschafahrer auch gemacht haben. Generell muss man festhalten, dass die Chinesen einen zwar ansprechen und ihren Service anbieten, klar, aber dabei nicht übermäßig aufdringlich werden. Aufgrund der schieren Größe der verbotenen Stadt und der Information des Reiseführers, dass man dafür einen ganzen Tag einplanen sollte beließen wir es beim Tianmenplatz. Der Tianmenplatz, besser bekannt als der Platz den himmlischen Friedens, ist der Ort an dem 1989 der Studentenaufstand blutig niedergeschlagen wurde und an dem das berühmte Bild entstand, wo sich eine mit Plastiktüten bepackte Frau einem Panzer in den Weg stellt und diesen zum Stillstand zwang, zumindest vorübergehend. Die Präsens der Polizisten und Soldaten ist hier sehr hoch, von den Kameras mal ganz zu schweigen. Leider war es uns nicht möglich herauszufinden, was auf einer LED-Anzeige vor dem Monument der Volkshelden geschrieben stand, aber ich geh mal schwer davon aus, das China in den höchsten Tönen gelobt wurde. Rund um den Tianmenplatz waren die Volkskongresshalle, ein Nationalmuseum und natürlich der berühmte Eingang zur verbotenen Stadt mit dem Bild des großen Mao und der Tribüne für die Militärparaden angebaut.
Vom Tianmenplatz sind wir dann zur Beijing Railway Station gelaufen. Sie ist eine von mehreren größeren Bahnhöfen, aber eben diejenige aus der u.a. die Fernreisezüge, u.a. die Transsibirische Eisenbahn, abfahren. Im Wesentlichen geht’s hier zu wie an den größeren Bahnhöfen in Deutschland auch. So sind wir dann auch recht zügig Richtung Wangfujing Dajie gegangen.
Rund um die Einkaufsstraße Wangfujing Dajie sind zahlreiche Banken und Geschäfte angesiedelt, von denen die meisten dem hochpreisigen Segment zugeordnet werden können. Ne Rolex kostet halt auch hier ein Vermögen. Es gibt aber auch kleinere Händler, wie einen Stoffhändler, der typische chinesische Stoffe anbietet, wie wir sie uns so klischeehaft vorstellen. Seitlich ab ging auch eine „Passage“ in der es rein chinesisch zugeht, aber die wird im Sommer bei unserem zweiten Besuch genauer in Augenschein genommen. Von hier aus haben wir uns auf den Weg ins diplomatische Viertel gemacht, dass dann aber doch auf morgen verschoben um zum einen die Füße etwas zu schonen und zum anderen war die Zeit auch schon recht weit fortgeschritten.
Der heutige Tag war in vielerlei Hinsicht beeindruckend. Zum Einen die prächtigen Überbleibsel chinesischer Geschichte, zum anderen aber auch betonierte Wahrzeichen der rasanten Entwicklung die hier stattfindet. Traditionelle Hutongs, die von den Glas-Stahl-Bauten des wirtschaftlichen Wandels umschlossen und wohl früher oder später auch aufgesaugt werden.
Der Erfolg Chinas scheint noch kein breiter zu sein, die Unterschiede sind doch noch deutlich sichtbar. Auf der einen Straßenseite ein Luxushotel mit nem Bentley-Rolls-Royce Autohaus im Erdgeschoss und auf der anderen Seite behelfsmäßige Wohnhütten. Es wird spannend sein in ein paar Jahren wieder nach Peking zu kommen und zu schauen wie es weitergegangen ist.
Trotzdem sind die Menschen hier bisher sehr nett und gleichzeitig unaufdringlich, also vom grantigen Chinesen kann hier keine Rede sein. Die Drachenverkäufer ziehen relativ zügig von dannen wenn sie merken, dass man nichts kaufen möchte und die Verkäufer die man dann doch in Anspruch nimmt sind sehr freundlich und hilfsbereit. Z.T. sogar des Englischen mächtig.
Dann haben wir heute auch einen sehr präsenten Sicherheitsstaat gesehen. Die Stadt ist übersät mit Kameras und an jedem öffentlichen Gebäude und manchen „öffentlichen“ Platz gibt’s Eingangskontrollen mit Sicherheitsschleusen, wenngleich die Polizisten und Soldaten doch eher gleichgültig erscheinen.
29.2.
Der heutige Tag stand im Zeichen des Taxis. Statt, wie gestern, von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit zu laufen haben wir heute das Taxi genommen und waren wieder einmal erstaunt, dass die Beijinger doch so heile durch den Verkehr kommen. Die Kommunikation mit den Fahrern und Fahrerinnen funktioniert, wie generell in Peking, problemlos. Einfach die Karte oder die Visitenkarte hinhalten und los geht’s.
Erstes Ziel war das Gelände der Olympischen Spiele von 2008. Ein Riesenareal mit beeindruckenden Gebäuden, die dann doch die Frage aufwerfen, ob das so sinnig ist. Eine Schwimmhalle von einer Größe, die außerhalb der Olympischen Spiele für keine Veranstaltung gebraucht wird. Für die Sporthalle gilt das gleiche. Das olympische Stadion beeindruckt weniger durch seine Größe, die ist handelsüblich, jedoch durch seine Architektur mit den zahlreichen Verstrebungen, die für die vogelnestähnliche Optik sorgen. Putzen will man da nicht, die Pekinger übrigens auch nicht. Auffällig ist aber doch, dass alle Gebäude schon nach vier Jahren deutlich angegriffen aussehen.
Nach dem Besuch des olympischen Parks sind wir mit dem Taxi ins Diplomatenviertel gefahren. Die Botschaften waren weit weniger beeindruckend als erwartet, jedoch ging es hier wesentlich internationaler zu. Viele Langnasen unterschiedlicher Herkunft und für jeden ein passendes Angebot dabei, vom pakistanischen Diner bis zur britischen Sportsbar. Auffällig war zu dem das autokratische bzw. diktatorische Staaten dann auch die pompösesten Botschaftsgebäude hatten. Auf unserem Streifzug durch das Viertel sind wir dann in einem Einkaufsdorf hängen geblieben, welches von vielen Ausländern, aber auch Chinesen, besucht wurde. Hat schon seinen Charme, wenn sich ein Inder, ne Italienerin und ein Chinese bei McDoof in Peking ´nen Big Mac einverleiben.
Anschließend sind wir wieder mit dem Taxi ins Hotel zurückgefahren um unseren Kram zu sortieren, denn Donnerstag früh geht’s mit dem Flieger weiter nach Qingdao.
Sebastian ist gut angekommen in Qingdao! ;-)
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