Dienstag, 29. Mai 2012

Fußball beim Qingdao Jonoon F.C.


Vergangenen Sonntag waren wir zu Besuch beim Fußballclub von Qingdao. Der Verein spielt in der ersten chinesischen Liga, was wohl in etwa unserer Regional- bzw. Oberliga entspricht. Das Stadion des Klubs fasst in etwa 20.000 Menschen und war er in einem optimierungsbedürftigen Zustand. Von außen sah es noch ganz gut aus, aber wenn man dann rein wollte ging es durch einen unbeleuchteten Gang über Treppen nach oben. Also weglaufen müssen möchte ich hier nicht. Nun ja dem ganzen Stand zuerst natürlich der Kauf der Tickets. Der Stadionkarte nach zu urteilen gibt es mehrere Kategorien, aber so richtig scheint es keinen zu interessieren. Denn wenn wir konnten der Verkäuferin, die hinter einem Klapptisch ohne nennenswerte Sicherung saß, verbal nicht klar machen wohin wir wollten und als wir auf die Karte gezeigt haben hat se nicht hingeguckt und trotzdem Karten rausgerückt. Im Stadion selber sind wir dann in den Block der Qingdao Ultras gegangen. Übrigens bei den Sicherheitskontrollen hier wird man gefragt ob man was dabei hat, was man natürlich verneint und dann weitergeht. Im Block fällt dann auf, dass die Sitze, die Fragmente der Sitze, weites gehend unbrauchbar waren, sofern überhaupt noch vorhanden.
Bei den Ultras geht dann die Post ab. Die feuern ihre Truppe während der ganzen 90 min an. Nach dem ersten Tor gab‘s ne Rauchbombe und nach dem zweiten Gegentor flog eine Sitzschale in Richtung Spielfeldrand. Was im übrigen zu einem Streit unter der Fangemeinde. Das ging den meisten dann doch zu weit, wohingegen sich niemand daran stört Flaschen und Dosen zu werfen. Die vor dem Zaun postierten Polizisten im übrigen auch nicht. Die Halbzeitshow wurde durch eine folkloristische Trommelgruppe geschmissen, mal was anderes.
Das Spiel ging im übrigens 1:3 für Dalian aus.
@ Alex: Werden eure Ü-Wagen auch von schwer bewaffneten Soldaten bzw. Sicherheitskräften bewacht?

Mittwoch, 16. Mai 2012

Xi'an - Terrakottaarmee und Muslimisches Viertel - Nachtrag der Reise


Den letzte Station unserer Reise war Xi’an. Vor allem berühmt für seine Stadtmauer und natürlich die Terrakottaarmee. Untergebracht waren wir im Han Tang House, ein Hostel, dass nach dem „Grauen von Guilin“ äußerst positiv zu Buche schlug. Es war ein recht neues Hostel mit moderner, gehobener Ausstattung. Lediglich die Gegend war, naja, gewöhnungsbedürftig. Aber so ist das nun mal, wenn man in so einem Land eine einigermaßen preiswerte Unterkunft sucht. Wenn gleich das Hilton auch nicht so viel besser lag.
Am ersten Tag sind wir noch ins Muslimische Viertel gegangen, was schon ein Erlebnis war. Da in China gerade Maifeiertage waren, war es dort unglaublich voll. Dort standen dann eng aneinander gereiht Souvenirstände und Imbisse. Schnell wurde klar, dass die Rezepte unsere No. 3 aus Qingdao aus dieser Gegend kommen. In den Imbissen wurden ähnliche, zum Teil gleiche Gerichte angeboten. Probiert hab ich dann einen sogenannten „Döner Kebap“. Hier handelt es sich um Kalb an Curry Marinade vom Spieß mit Koriander und Chili. Sehr gut, wenn der eines Tages den Weg nach Deutschland schafft, können unsere Dönerbuden einpacken.
Am nächsten Tag sind wir dann zur Terrakottaarmee gefahren. Dafür haben wir wieder eine Tour über das Hostel gebucht, und dafür diesmal noch einen heiligen Berg und ein Museum über ein historisches Dorf in Kauf genommen. Die Terrakottaarmee war dann auch ganz nett, vollkommen durchsetzt mit ungeheuer interessanten Souvenirständen, aber unterm Strich weit weniger beeindruckend als gedacht.
Nach der Terrakottaarmee ging‘s zu diesem heiligen Berg, der an dem Tag aber dummer weise im Nebel verschwunden ist. Man hat also nichts gesehen.
Danach ging‘s weiter in dieses Museum, dass sich um eine Fundstelle eines Urdorfes drehte. Das Interessanteste daran war aber eigentlich, dass es hier, wie dann wohl überall auf der Welt, die Steinzeitvorfahren die gleichen Techniken entwickelten um zu jagen, Feuer zu machen etc. ansonsten, nichts Neues.
So, ja, Xi’an. Also eine unbedingte Reise ist es nicht wert. Zu voll, zu touristisch, zu teuer und zu wenig Sehenswürdigkeiten. Wenn man mal in Peking ist, kann man besser den ersten Flug morgens nehmen, sich über die Stadtmauer Richtung Bahnhof durchschlagen und von dort den Shuttle zu der Terrakottaarmee nehmen. Auf dem Rückweg noch über den Nachtmarkt im Muslimviertel schlendern und dann mit dem letzten Flieger zurück nach Peking. Das reicht für Xi’an völlig aus. Flieger kann man preiswert über ctrip.com buchen, das kostet hier echt nicht die Welt und Peking – Xi’an ist ne Rennstrecke, da gehen pro Richtung täglich 4-5 Stück.

Freitag, 11. Mai 2012

Preisverhandlungen auf Chinesisch


Große Freude heute beim Tante Emma Laden, meines Vertrauens. Preisverhandlung ist da etwas zu hoch gestochen, aber am wichtigsten ist, dass mich die Verkäuferin verstanden hat und ich sie! Ich hab zum Ersten Mal, mit einer Chinesin über Preise diskutiert. Nach dem Frisör sind Max und ich noch in den Laden gegangen um etwas Mianbao (Heißt auf Deutsch Brot und meint einen Hefezopf) zu holen. Für einen Mianbao, ein „Croissant“ und eine Dose Nescafé wollte sie erst Liu Kuai (6 RMB) haben, dann Ba Kuai (8 RMB). Ich hab dann auf den Kaffee gezeigt und San Kuai Wu (3,50 RMB) gesagt ,danach auf das Mianbao und Er Kuai Wu (2,50 RMB) gesagt. Sie hat daraufhin den Kopf geschüttelt, das Mianbao auf 3 RMB hochgesetzt und das Coissant auf 1,50 RMB runter. Naja, wie dem auch sei, am Ende waren es 8 RMB. Aber immerhin, sie hat mich verstanden und ich sie. Und das ist ja schon einmal ein tolles Gefühl.

Beim Friseur in China...


So, heute war es soweit. Nach einem gut dreiwöchigem mentalen Anlauf ging‘s zum Frisör. Und es war besser als gedacht, zumindest was die Frisur angeht. Das passt schon, aber die Hygiene. In dem Waschbecken, in dem der Kamerad Frisör die Haare wäscht liegt wahrscheinlich so ziemlich alles, was der dort jemals gewaschen hat. Da hab ich nur kurz einen Blick hin geworfen, als Max dran war, ansonsten hab ich‘s mir gespart, sonst hätte ich womöglich…Egal, nicht so wichtig… Das Werkzeug sah auch nicht besser aus, da waren noch die Haare der letzten Tage dran. Naja, aber der Schnitt war dann ganz ordentlich, sehr flink der Gute. Denn Nacken hat er zum Schluss noch erfolgreich mit ´nem Autowaschschwamm abgeklopft, fertig war die Laube. Das alles klappte sogar ohne groß Wünsche zu äußern, die Kommunikation funktionierte nämlich so gut wie gar nicht. Aber gut, über den Schnitt kann man sich sowieso nicht beschweren, bei ganzen 10 RMB (1,20 €).

Chinese Marketing – Prof. He Yiming


Die Marketingvorlesung ist so aufgebaut, dass wir zu von uns bestimmten Themen Präsentationen vorbereiten und diese im Anschluss diskutiert werden. Sofern anschließend noch Zeit bleibt stellt Prof. He noch ein paar Marketinginstrumente vor. Wir haben uns für das Thema „Das Marketing der Daimler AG in China“ entschieden, was auch gut ankam. Nach Aussage von unserem Professor war es eine sehr komplette und umfassende Präsentation, die gut darstellte wie sich Daimler in China positioniert und präsentiert. Den Gruppen nach uns dagegen erging es teilweise nicht so gut und es wurde nach und nach auch deutlich worauf der Professor wert legt. Ihm ist es besonders wichtig, dass die Unternehmen, die präsentiert werden, in China produzieren oder sonst wie Arbeitsplätze schaffen. Sollten sie das nicht tun, sollte dass durch die präsentierende Gruppe dann entsprechend ausführlich als negativer Aspekt ins Feld geführt werden.

Prof. He versucht chinesische Produkte und Unternehmen so hervorzuheben, dass sie besonders positiv dastehen. Teilweise nimmt das dann groteske Züge an, wenn er versucht z.B. Töpfe von irgendeinem chinesischem Hersteller als denen von Fissler gleichwertig erscheinen zu lassen und im nächsten Moment erzählt, dass der chinesische Hersteller grad erst Probleme mit seiner Teflonbeschichtung hat. Die war nämlich krebserregend. Gut, an anderer Stelle hat er dann auch wieder recht, da fehlt dann der Respekt ggü. den Chinesen. Aber das merken die Firmen dann ja auch recht schnell daran, dass die Geschäfte nicht laufen. Ansonsten kann man streckenweise einfach nur noch den Kopf schütteln.

Dienstag, 1. Mai 2012

Guilin - Karstgebirge


Am zweiten Tag sind wir getarnt als Kaffeefahrt ins Karstgebirge gefahren und haben anschließend Yangshuo, eine kleinere Stadt und beliebtes Touristenziel, besucht. Gebucht haben wir die Tour über das Hostel als „Bamboo Rafting Tour“. Nachdem unser Guide Louise alle Teilnehmer in den verschiedenen Hotels und Hostels eingesammelt hat ging‘s los. Die Fahrt zum Pier dauerte gut 90 min, eine Zeitspanne die Louise ausgiebig nutzte um die Nachmittagstour nach Shangri-La anzupreisen. Die angeblich noch viel schönere Tour haben wir dann abgelehnt, was wir noch bereuen sollten. Louise nutzte die Zeit auf dem Wasser um auf der ersten Hälfte der Strecke zu versuchen eine amerikanische Gruppe und dann auf dem Rückweg uns umzustimmen. Das ist dann natürlich sehr nervig und fördert nicht unbedingt die Begeisterung. Dafür war wenigsten die Fahrt zum Pier dorthin größtenteils sehr beeindruckend.
Allerdings führt einen die Fahrt durch die Dörfer auch vor Augen, das noch einiges zu tun ist. Die Unterschiede zwischen den ländlichen Regionen und weniger großen Städten sind enorm. Insbesondere zu Shanghai und Peking, aber auch schon zu Qingdao. Da ist Guilin als Stadt ein deutliches Stück hinten dran, erst recht, wenn man dann mal in die Nebenstraßen geht. Das erinnert irgendwie an den Trip nach Rumänien, nur das die Chinesen weniger aggressiv wirken…
Die Flussfahrt war dann als Fahrt wenig spektakulär, aber die Berge um uns herum waren um so beeindruckender. Noch dazu in diesem schwülen Klima und der nebligen Luft. Eine tolle Erfahrung.
Anschließend sind wir weiter Yangshuo nach gefahren und haben einen kurzen Streifzug durch die Stadt gemacht. Naja, die war halt typisch chinesisch touristisch geprägt. Dementsprechend waren wir auch schnell fertig dort.
Die Fahrt mit dem Bus Shuttle zurück nach Guilin hat sich in die nahtlos in die Verkehrserfahrung hier in China eingereiht. Es kümmert hier keinen ob er Roller, PKW oder Bus fährt. Einfach verrückt, aber es funktioniert, irgendwie…

Guilin - Das Hostel


Zur Übernachtung in Guilin haben wir uns für das Green Forest Hostel entschieden. Eine Entscheidung die dann nicht unbedingt für Begeisterungsstürme sorgte. Auf den ersten Blick machte es einen guten Eindruck, das Personal ist nett und die „Lobby“ / Bar macht auch ´nen sehr angenehmen Eindruck. Als es dann aber an die Zimmer ging war der Spaß vorbei. Helge und ich haben eine innen liegende, ca. 10m² große Interpretation eines Zimmers mit einem Bad das seiner Bezeichnung spottet. Da wurde auf das Plumpsklo ein Bottich drauf gestellt und dem ganzen die Bezeichnung WC verpasst. Und daneben hängt die Duschbrause. Nur leider ohne Duschvorhang, so dass wir beim Duschen jedes Mal das Bad fluten und das Wasser auch nicht abläuft, weil der Abfluss ´ne Etage tiefer ist und diese „Empore“ eben gefliest wurde. Aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit hier in Guilin verdampft es auch nicht. Also haben wir über die ganzen drei Tage hier immer ´nen See im Bad.
Naja, muss man auch mal gemacht haben. Wenigstens das Bier war kalt. Dann lässt sich die Zeit ganz gut rumbringen.