Die Strecke von Shanghai nach Guilin haben wir mit einem
Nachtzug überwunden. Dabei durften wir zunächst einmal den Bahnhof Shanghai Süd
bewundern, der sehr modern und attraktiv geworden ist. Völlig ungewohnt aus
Deutschland. Um allerdings an das Gleis zu kommen musste man das mittlerweile
bekannte Prozedere durchlaufen, dass man beim Zugang zu Transportmitteln hat,
oder auch bei kritischen Plätzen. Also wieder einmal durch die Sicherheitsschleuse
und danach zur Fahrkartenkontrolle. Danach geht’s in einen Wartebereich, der
dem derer in Flughäfen entspricht. Wenn der Zug dann am Gleis bereit steht,
werden die Gates zu den Bahnsteigen geöffnet und man kann hinabsteigen. Das
Prozedere war für uns recht simpel, trotz Verspätung des Zuges, denn uns hat
ein Chinese angesprochen, der in Montreal studiert hat und für eine deutsche
Firma arbeitet. Der hat die Ansagen dann mal übersetzt. Am Zug selber steht an
jedem Eingang ein Bahnmitarbeiter und hilft bei der Waggonfindung. Im Zug
selber wurden unsere Fahrkarten gegen Platzkarten eingetauscht und wir hatten
ein Abteil mit vier Betten. Das war schon eng, aber es gab in der
„Hardsleeper-Klasse“ das gleiche Abteil noch mit sechs Betten. Das ist wirklich
hart. Ansonsten war‘s ok, außer dass die Verkleidung an den Wänden verrußt war,
als ob es da drinne schon mal gebrannt hat. Naja, was soll’s, wird schon gut
gehen. Ansonsten waren wir hier drin die Attraktion. So lange wir die Tür auf
hatten und die Leute in unser Abteil hineingucken konnten, wurde auch
ordentlich gegafft und des Öfteren auch gelächelt. Wenn wir unsererseits durch
den Zug gelaufen sind wurde auch wieder genau geguckt was die Ausländer da so
treiben.
Naja, ansonsten war alles wie bekannt. Pünktlichkeit –
optimierungsbedürftig, Freundlichkeit des Zugpersonals – ok, aber ausbaufähig, Zugtoilette
– naja, nur halt in der Plumpskloausführung.
Woran ich mich aber wohl nie gewöhnen werde sind die
rumrotzenden Chinesen. Die holen das Zeug aus dem allerinnersten und dann
wird’s lautstark hingerotztund wenn es auf dem Teppich landet…
Naja, jetzt bin ich mal auf Guilin gespannt. Laut Grant, der
Chinese vom Bahnhof, ist Guilin eine Klasse drei Stadt, was bedeutet, das es
schon ziemlich derb ist. Shanghai ist ne Klasse eins Stadt, genau wie Peking
und Hongkong.
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