Und hier der Link für ein paar Fotos aus Shanghai.
Viel Spaß dabei!!!
https://picasaweb.google.com/100210307448774743836/Shanghai?authkey=Gv1sRgCPCazJnt8rX0tQE
Montag, 30. April 2012
Fotos aus Guilin
So, vorab schon mal der Link für ein paar Fotos aus Guilin.
Die Posts folgen noch, da bin ich bisher noch nicht zu gekommen, denn wir haben sehr schöne aber auch sehr lange Tage hier.
https://picasaweb.google.com/100210307448774743836/Guilin?authkey=Gv1sRgCKOancrB_5Gwfw
Samstag, 28. April 2012
Eine Zugfahrt die ist lustig, eine Zugfahrt die ist schön
Die Strecke von Shanghai nach Guilin haben wir mit einem
Nachtzug überwunden. Dabei durften wir zunächst einmal den Bahnhof Shanghai Süd
bewundern, der sehr modern und attraktiv geworden ist. Völlig ungewohnt aus
Deutschland. Um allerdings an das Gleis zu kommen musste man das mittlerweile
bekannte Prozedere durchlaufen, dass man beim Zugang zu Transportmitteln hat,
oder auch bei kritischen Plätzen. Also wieder einmal durch die Sicherheitsschleuse
und danach zur Fahrkartenkontrolle. Danach geht’s in einen Wartebereich, der
dem derer in Flughäfen entspricht. Wenn der Zug dann am Gleis bereit steht,
werden die Gates zu den Bahnsteigen geöffnet und man kann hinabsteigen. Das
Prozedere war für uns recht simpel, trotz Verspätung des Zuges, denn uns hat
ein Chinese angesprochen, der in Montreal studiert hat und für eine deutsche
Firma arbeitet. Der hat die Ansagen dann mal übersetzt. Am Zug selber steht an
jedem Eingang ein Bahnmitarbeiter und hilft bei der Waggonfindung. Im Zug
selber wurden unsere Fahrkarten gegen Platzkarten eingetauscht und wir hatten
ein Abteil mit vier Betten. Das war schon eng, aber es gab in der
„Hardsleeper-Klasse“ das gleiche Abteil noch mit sechs Betten. Das ist wirklich
hart. Ansonsten war‘s ok, außer dass die Verkleidung an den Wänden verrußt war,
als ob es da drinne schon mal gebrannt hat. Naja, was soll’s, wird schon gut
gehen. Ansonsten waren wir hier drin die Attraktion. So lange wir die Tür auf
hatten und die Leute in unser Abteil hineingucken konnten, wurde auch
ordentlich gegafft und des Öfteren auch gelächelt. Wenn wir unsererseits durch
den Zug gelaufen sind wurde auch wieder genau geguckt was die Ausländer da so
treiben.
Naja, ansonsten war alles wie bekannt. Pünktlichkeit –
optimierungsbedürftig, Freundlichkeit des Zugpersonals – ok, aber ausbaufähig, Zugtoilette
– naja, nur halt in der Plumpskloausführung.
Woran ich mich aber wohl nie gewöhnen werde sind die
rumrotzenden Chinesen. Die holen das Zeug aus dem allerinnersten und dann
wird’s lautstark hingerotztund wenn es auf dem Teppich landet…
Naja, jetzt bin ich mal auf Guilin gespannt. Laut Grant, der
Chinese vom Bahnhof, ist Guilin eine Klasse drei Stadt, was bedeutet, das es
schon ziemlich derb ist. Shanghai ist ne Klasse eins Stadt, genau wie Peking
und Hongkong.
Shanghai
In Shanghai angekommen sind wir erst einmal Hostel gefahren.
Dabei haben wir die Metro genutzt, denn die Taxi Erfahrungen der Woche vorher
zum Formel 1 Rennen mussten wir uns nicht noch einmal geben. Das Hostel selber
lag recht günstig an einer Einkaufsstraße und mit guter Metroanbindung im
sechsten Stock eines Hochhauses. Die Zimmer waren ok, Hostel eben, das Bier an
der Bar war kalt und auf der Dachterrasse konnte man „über den Dächer von
Shanghai“ Poolbillard spielen. Den ersten Tag haben wir dann dazu genutzt eine
Runde durch Pudong zu drehen und uns „The Bund“ von der gegenüberliegenden
Seite anzuschauen. Abschließend waren wir im Paulaner Brauhaus auf ein paar
Weizen, Happy Hour sei Dank.
Den zweiten Tag haben wir dann erst einmal mit einem schönen
Espresso im Hostel begonnen. Das war sogar ein echter und nicht dieses
Instantzeug, dass man hier sonst so häufig bekommt. Anschließend waren wir im
Museum für Wissenschaft und Technik. Eigentlich ganz interessant, aber eher für
Kinder gemacht. Es wurde auch von einer ganzen Horde Schulklassen besucht.
Danach gab‘s einen Streifzug über den Fake-Market, der direkt gegenüber war.
Auf dem Weg zurück ins Hostel sind wir noch durch die Passage vor unserem
Hostel gezogen und haben zufällig Kommilitonen getroffen. Wie klein manchmal
selbst China doch ist. Naja, mit den beiden waren Max und ich dann auch essen.
Es gab leckeres chinesisches Zeug, außer den Meatballs die ich bestellt hatte.
Da war echt alles drin was die Küche noch an Resten hatte. Aber der Rest war
tutti. Später am Abend sind wir dann noch an der Flussfront gegenüber von
Pudong gezogen. Dort stehen Häuser im Kolonialstil, die dann Geschäfte und
Hotels beherbergen, so in der Liga Waldorf Astoria. Naja, später mal ;)
Den dritten Tag haben wir dann noch eine Tour durchs
Finanzviertel von Shanghai gemacht und dabei einige schöne Fotos geschossen.
Den Tag haben wir abends bei einem überteuerten Häagen Dazs ausklingen lassen.
Insgesamt ist Shanghai eine sehr beeindruckende,
internationale Stadt, wenn gleich sie wohl fast nichts mit China gemein hat. Dafür
ist es zu weit entwickelt ggü. anderen Städten in China, auch ggü. Peking. Aber
so eine internationale Stadt ist zum Erleben natürlich super.
Donnerstag, 26. April 2012
Exkursionen
Die Exkursionen finden jeden Dienstag ab 13.30 Uhr statt. Leider haben sie sich bisher als Enttäuschung erwiesen und gleichen eher einem Touristenausflug oder einer Produktschau, je nachdem wo es hingeht.
Begonnen haben wir mit der Tsingtao Brauerei und wer dachte es geht mal in die Produktion wurde direkt enttäuscht, denn es wurde eine Führung durchs Betriebsmuseum mit abschließender Verkostung.
In der Woche drauf ging es zu Haier. Haier ist Hersteller für u.a. Haushaltselektronik. Da geht’s vom Kühlschrank bis zum Bus-System. Leider wurde der Ausflug zu einer Produktschau.
Als nächstes fand eine Fahrt in den Hafen statt. Das hätte sehr interessant sein können, zumal der Hafen von Qingdao der neunt größte der Welt ist, aber auch hier gabs erst mal ne Runde durch so ne Art Betriebsmuseum und abschließend einen Blick über ein Hafenbecken. Ganz toll, wenn ich mich in HH ans Unilevergebäude stelle hab ich ebenfalls einen Blick auf ´nen Hafen. Nur das es dort wenigstens noch ein Eis gibt.
Die bislang letzte Exkursion führte uns zu Hanhe Cable. Hanhe Cable ist ein Entwickler und Hersteller für Kabel in der Größenordnung Überseetelefonleitung etc. Hier gabs ein Novum. Neben dem obligatorischen Gang durch die Betriebsausstellung ging es diesmal in die Produktion. Womit es dann damit aber auch schon gewesen ist mit den Highlights, denn wir sind nur schnell dadurch geflogen. Schade, es hätte sehr interessant werden können. Somit bleibt als einzig zu erwähnender Punkt, dass die Werker dort Strandschuhe oder Seglerschuhe tragen. Also das Thema Arbeitsschutz übergehen wir an der Stelle mal gefließentlich
Mittwoch, 25. April 2012
Tai Chi – Prof. Jackie Chan
Er heißt natürlich nicht Jackie Chan, aber im Augenblick fällt mir sein Name nicht ein. Dafür fällt er in die Kategorie „Hyperaktiver Kampfgnom“. Also im Ernst, er ist super motiviert und springt durch die Gruppe um jeden beim Ausführen der Figuren zu helfen als gäbs kein Halten mehr. Und Hilfe ist nötig, denn einfach sind die Figuren nicht, aber es sollen immer noch 25 werden. Obwohl wir gerade mal zehn haben und im Semester bereits mehr als die Hälfte hinter uns haben. Mit dem bloßen darstellen der Figuren ist es dann ja auch noch nicht getan, es soll noch einigermaßen grazil aussehen. Das wahrscheinlich überraschendste dabei ist allerdings, dass es sogar recht anstrengend ist. Zu Beginn gab‘s noch etwas Muskelkater, der mittlerweile aber passé ist. Geblieben ist aber die für mich traurige Tatsache, dass es mir nicht möglich ist die Figuren in Gänze zu halten und einigermaßen ansprechend auszuführen. Naja, Gott sei Dank gehört Tai Chi nicht zu meinen Kernkompetenzen und ich kann es mit den Chinesen zum Thema Zielerreichung halten: „So ungefähr“. So wie Jackie wird’s in der Zeit sicher nicht. Aber gut, der macht‘s ja auch schon ein paar Jahre.
Chinese Language – Prof. FU
Chinese Language ist, wie der Name schon verlauten lässt, der Sprachkurs in unserem Programm. Insgesamt haben wir an drei Tagen Chinesisch über 1:40 Stunden. Im Schnitt schaffen wir in einer Woche ein Kapitel unseres Buches, diverse Arbeitsblätter und Aufgaben wie Dialoge etc. Der Kurs ist also recht intensiv, was in Anbetracht dessen, dass wir nicht nur eine Sprache zu sprechen versuchen, sondern auch den einen oder anderen Charakter lernen sollen, notwendig ist. Beim Sprechen kommt uns entgegen, dass Chinesisch eine “High-context language“. Das heißt, dass es einige Satzelemente, die wir aus dem Deutschen gewohnt sind, nicht gibt und mehr oder weniger die Wörter aneinander gereiht werden. „Man versteht sich dann schon“. Um die Wörter zu lesen und zu lernen nutzen wir Pinyin. Dabei werden die Wörter ziemlich genau so geschrieben, wie sie denn auch gesprochen werden und zusätzlich mit Akzenten versehen, um die Betonung zu verdeutlichen. Hierbei kommt erschwerend nur hinzu, dass es abhängig von der Betonung zu teilweise sehr unterschiedlichen Bedeutungen kommt. Naja, aber es wird. Mittlerweile reicht es um sich recht souverän mit Hilfe des Chinesischen durch den Alltag zu schlagen. Es bleibt aber trotzdem eine schwere Sprache, insbesondere wenn die chinesischen Charaktere noch hinzu kommen.
Professor FU tut aber ihr bestes um uns die Sprache beizubringen. Es wirkt manchmal so, als ob eine Mutter mit ihrem kleinen Kind spricht. Was aber auch daran liegt, dass ihre Englischkenntnisse nicht gerade glorreich sind und die Schwierigkeiten dann mit einem verlegenen Lächeln zu überbrücken. Also es ist schwer das jetzt schriftlich so zu erklären, nachahmen geht da leichter. Ansonsten scheint FU eher traditionell veranlagt zu sein. Insbesondere die „Gesicht-verlieren-Geschichte“ hat bei ihr einen hohen Stellenwert. Z.B. hat sie einen Vokabelzettel herausgegeben und eine Vokabel nicht 100%ig übersetzt, was unserem Ami Romney aufgefallen ist und angemerkt hat. So weit so gut, nur hat er das vor dem ganzen Kurs getan und sie somit bloß gestellt. Das war FU äußerst peinlich, denn öffentliches Korrigieren fällt in den Bereich „jemandem das Gesicht nehmen“ und kam entsprechend an. Naja, zum Glück hat sie sich dran erinnert das insbesondere die Amerikaner das anders sehen und sich dann auch wieder beruhigt.
Unsere Reise im Break
Mittlerweile befinden wir uns in unserem Break, d.h. wir haben zwei Wochen studienfrei und die Möglichkeit zu reisen. Das werden wir auch ein wenig nutzen und haben unsere Reiseroute so festgelegt, dass wir zunächst nach Shanghai fliegen, dort drei Tage verbringen und anschließend in einer 19stündigen Zugfahrt weiter nach Guilin fahren. Guilin liegt im Karstgebirge und ist sehr bekannt für seine Landschaft. Von dort aus werden wir auch die Reisterrassen in Longsheng besuchen. Dort bleiben wir zwei Tage, bevor es weiter geht nach Xi’an, wo wir das „Standardziel“ Terrakottaarmee in Angriff nehmen. Da Xi’an wohl außer dem nicht so viel zu bieten hat, bleiben wir hier nur einen Tag, bevor wir dann zurück nach Qingdao fliegen.
Dienstag, 24. April 2012
Mein Wochenablauf
So, da großes Interesse an meinem Tagesablauf besteht (Sorry
Alex, ist irgendwie untergegangen) fasse ich mal meinen Stundenplan und in
einem weiteren Post einen typischen Tag zusammen. Leider bin ich schon wieder
oder immer noch krank, so dass meine Konzentrationsfähigkeit und der Output in
letzter Zeit eher dürftig war. Morgen (Dienstag) begehen wir unsere Reise
während der zwei Wochen Studienpause. Ich werde natürlich so gut wie möglich,
also je nach Verfügbarkeit des Internets, davon berichten und die Wartezeiten
in den Flughäfen, sowie der Zugfahrt, dazu nutzen und liegengebliebenes
nachzuholen.
Der Stundenplan gestaltet sich so, dass ich montags erstmal
Zeit zum Selbststudium habe. Somit kommen wir effektiv schon mal nur auf vier Präsenztage
an der Uni.
Dienstags startet die Woche dann mit „Chinese language“
gefolgt von Tai Chi. Da werden wir doch glatt „genötigt“ uns körperlich zu
ertüchtigen. Aber man glaubt es nicht, ich vorher ja auch nicht, das Tai Chi
sogar einigermaßen anstrengend ist. Wie wir bis zum Ende des Semesters aber 25
Figuren einigermaßen anschaulich darstellen sollen ist mir aber noch
schleierhaft. Nachmittags gibt’s dann immer die „Exkursionen“, die sich seit
Haier leider noch nicht gebessert haben.
Mittwochs beginnen wir erneut mit „Laoshi“ FU. „Laoshi“
heißt Lehrer und FU ist unsere Chinesischprofessorin, sprich wir haben wieder
den Sprachkurs. Anschließend gibt’s „China and the world economy“ bei Professor
Dawn und nachmittags steht „Chinese business“ auf dem Programm bei Professor
Juan. Professor Dawn ist viel in Australien unterwegs und Professor Juan war
fünf Jahre in Texas an einer Uni. Das ist dann immer ganz interessant oder auch
amüsant wenn die beiden aus dem Nähkästchen plaudern. Aber dazu schreib ich
mehr, wenn ich die einzelnen Kurse und Dozenten dann ausführlicher vorstellen.
Donnerstags beginnen wir dann mit Marketing und fahren mit
„Chinese Culture“ fort. Insbesondere Culture ist da recht interessant, zumal
Prof. Dai Hua mehrere Jahre für verschiedene Unternehmen in Europa tätig war
und da dann viele Vergleiche ziehen kann, was er sehr anschaulich tut.
Nachmittags haben wir dann wechselnde Guest lectures zu Gast, die zu
verschiedenen Themen Vorträge halten. Da reicht das Spektrum von Kalligrafie bis
zu einem Vertreter eines Chinesisch-Europäischen Managerverbands (EUCMA).
Freitags steht zunächst wieder FU auf dem Programm und dann
kommt „Investment in China“ bei Cathy dran. Nachmittags ist dann wieder frei.
So, das ist also ein kurzer Abriss der Woche. In den
nächsten Tagen geh ich noch näher auf die einzelnen Kurse und Dozenten ein und
schildere mal einen typischen Tag hier an der OUC.
Mittwoch, 18. April 2012
Formel 1 und Shanghai – Der Sonntag
Der Sonntag stand dann ganz im Zeichen des Formel 1 Rennens. So haben wir zunächst in Ruhe Hotelfrühstück „genossen“. Es gab zum einen typisch chinesisches Essen, da schwimmen dann morgens schon mal Hühnerteile in den Behältern rum, die man als Europäer am liebsten gar nicht sehen möchte, und zum Anderen die chinesische Interpretation von westlichen Zutaten.
Frisch gestärkt und ausgecheckt gings dann an die Strecke, wo wir uns zunächst mal die Gäste von Mercedes AMG bei Fahrversuchen mit den entsprechenden Fahrzeugen angeschaut haben. Sehr zu unserer Freude stieg dann Mika Hakkinen als Taxifahrer dazu, ließ die ganzen elektronischen Helferlein abschalten und prügelte dann die C-Klasse mitsamt der Gäste durch den Parcours. Ein Augenschmaus. Zu allem Überfluss trafen wir dann noch zwei Deutsche wieder, die wir Abends zuvor im Paulaner getroffen haben. So klein ist die Welt. Überhaupt klärte der Besuch des Grand Prix, warum der Chinesische als einziges asiatischen Rennen ausverkauft ist und die anderen kaum besucht werden. Es gehen die ganzen Europäer, die sich grad in China aufhalten hin. Spanier, Engländer und vor allem Deutsche gab es im Übermaß, nur die Chinesen waren zwar da, aber eben nicht besonders zahlreich. Es mutet schon eigenartig an, wenn man in China zum Grand Prix geht und es wird vor allem deutsch und spanisch gesprochen. So verfestigte sich der Eindruck, den wir tags zuvor schon an der Strecke und auch in Pudong bekommen haben, dass Shanghai zwar in China liegt, ansonsten aber nur wenig damit zu tun hat.
Ansonsten war es einfach mal wieder toll, bei der Formel 1 zu sein. Wenn man mal vor Ort war bekommt man einen Eindruck von dem ganzen Aufwand der dort betrieben wird. Das Flair ist ein ganz besonderes, wenn 100.000 Leute in den Farben ihrer Teams und Fahrer auftreten und über einem Fernsehhubschrauber kreisen. Und dann natürlich die Autos!!! Wenn 22 Formel 1 Fahrzeuge auf einen zu heizen, dann ist Holland in Not. Und wir hatten kein Dach überm Kopf, wo sich der Schall sammeln konnte. Also, holla die Waldfee! Fernsehen ist das eine, live dabei was ganz anderes.
Es war also ein tolles Wochenende und ich freu mich schon sehr darauf nächste Woche in unserem Break wieder ein paar Tage in Shanghai zu verbringen.
Formel 1 und Shanghai – Der Samstag
Vergangenes Wochenende gastierte der Formel 1 Zirkus in Shanghai und was lag da näher als mal eben dort rüber zu fliegen. Wir starteten Samstag früh und nahmen den ersten Flieger um 7.45 Uhr aus Qingdao nach Shanghai. Dort angekommen waren doch überrascht, wie „grün“ es dort ist. Natürlich ist es eine Megametropole, aber gemessen daran verteilen sich doch einige Bäume und Büsche in den Straßen. Vom Flughafen Hongqiao sind wir mit dem Taxi zu unserem Hotel gefahren, ein chinesisches vier Sterne Haus, dass gemessen an unserer Studentenbude eine wahre Pracht war. Im Großen und Ganzen auch einen guten Eindruck machte, aber wenn man genauer hinschaut, beschleicht ein dann wieder einmal das Gefühl das hier gesteckte Ziele eben immer nur ungefähr erreicht werden. Nachmittags haben wir dann an der Strecke das Qualifying angeschaut und waren natürlich sehr zufrieden mit dem Ergebnis (Mercedes auf Doppelpole). Abends sind wir in die Stadt nach Pudong gefahren. Das wurde ein Highlight, den wir wollten mit der Metro hin. Allein der Weg zur Metro hat zu Fuß ne gute Stunde gedauert und die Fahrt selber dann noch mal 45 Minuten. In Pudong angekommen war es dann wie in einer anderen Welt. Wir sind der U-Bahnstation entstiegen und standen inmitten von Wolkenkratzern, die beleuchtet waren oder als Bildschirme von Werbefilmen genutzt wurden, die dann auf der ganzen Fassade gezeigt wurden. Auf dem Fluss der durch Shanghai fließt waren allerlei dieser Touristendampfer unterwegs, ebenfalls voll erleuchtet in allerlei Farben und Werbung. Auf der anderen Uferseite erstrahlten (Pseudo)kolonialbauten im Scheinwerferlicht, hinter denen dann wieder Wolkenkratzer standen. Was für ein Gegensatz von dem Industriegebiet außerhalb, mitten rein in die Metropole. Beeindruckend. Abgerundet haben wir den Abend dann im Paulaner Brauhaus in Pudong bei gemischter Würstchenplatte mit Sauerkraut, Kartoffelpüree und natürlich Weizenbier – in Shanghai…
Überrascht waren wir dann aber doch, dass die Metro schon um 21.30 Uhr den Dienst quittiert. Das hat ja dann doch eher dörflichen Charakter, also mussten wir mal wieder das Taxi nehmen. Die Strecke von Pudong bis zum Hotel in Jiading, das ist der Stadtteil, maß sechzig Kilometer(!!!), innerstädtisch. Und dabei hat der Fahrer keine großen Umwege gefahren, zumindest was die grobe Richtung angeht und meine ungefähren Kenntnisse des Stadtplans.
Dienstag, 10. April 2012
Eine kleine Auszeit
Vergangenes Wochenende haben wir uns dann mal eine kleine Auszeit von der chinesischen Küche und von „yi ge“ (einmal) oder „san pijiu“ (drei Bier) genommen und sind in die LPG Bar gegangen. Das ist so ne Art Sportbar, in der sich reichlich Langnasen und auch Kurznasen zusammenrotten um dann zu essen und zu bechern. In unserem Fall stand halt das Essen im Vordergrund und so haben wir uns erstmal jeder einen Cheeseburger mit Fritten bestellt. Tja, und was soll ich schreiben. Nach sieben Wochen war es ne Wohltat mal wieder einen vernünftigen Fleischklumpen zu tilgen, statt Reis mit geschreddertem Rind und Paprika. Was ja zweifelsohne auch gut schmeckt, aber irgendwann fehlt eben doch die gewohnte Küche. Auf den Höhepunkt haben wir es am Sonntag getrieben, da sind wir grillen gegangen. In der Nähe der Uni hat eine sympathische Chinesin ein sehr kleines und uriges Café. Die Gute ist mit einem Deutschen verheiratet und hat auf Ihrer Karte so Dinge wie Gulasch und Weißwurst stehen. Das Café besuchen wir ab und an um den ausgezeichneten Kaffee und das schnelle Internet zu nutzen. Wie dem auch sei, dort steht auch ein Grill und gegen Vorbestellung, das Grillgut ist nicht vorrätig, wird der auch angeschmissen. So haben wir uns dann schön in den Biergarten gesetzt und uns bei Nackensteak, Käsekrainer und Kartoffelsalat ein schönes Weizen schmecken lassen. Zum Abschluss gab‘s dann noch einen Jägermeister aufs Haus. Das war eine echte Wohltat und musste dann auch mal sein.
Donnerstag, 5. April 2012
Yu und Boobie
Yu (gespr. Ü) ist einer unsere Buddies. Zwar hat, was die Organisation angeht, jeder einen chinese friend, aber de facto ist es natürlich so, dass sich das mischt, je nach dem wie es am besten passt, wie man sich am besten versteht. Abgesehen davon bleibt es nicht bei denen die sich vorher schon bereiterklärt haben. Langnasen sind hier immer noch unüblich, obwohl Qingdao schon eine internationale Stadt ist und sich hier alle möglichen Nationalitäten über den Weg laufen. Tja und in meinem Fall hat es sich halt so ergeben, dass ich mir mit Yu E-Mails schreibe die dann doch deutlich über Small-Talk hinaus gehen und wir uns so über Dinge wie das Bildungssystem in China, Schere zwischen Arm und Reich, Fluch und Segen eines so großen Landes und seiner Struktur unterhalten. Und ich bin froh mich mit Yu so darüber unterhalten zu können.
Wie im übrigen auch mit Boobie. Nur das sie ein noch ruhigerer Typ ist als ich und naja, ruhig und ruhig braucht dann halt schon mal eine sehr hohe Anlaufzeit. Aber es geht. Da sie nächstes Jahr ihren Master in Bremen machen möchte kann ich ihr natürlich ein bisserl was über Deutschland und Europa und generelles übers studieren in Deutschland erzählen. Also es findet sich schon was zu erzählen.
Die Chinesen und wir – ein immer noch sehr entspanntes Verhältnis
Das zeigt sich immer mal wieder daran, dass wir auf der Straße oder dem Campus von denen aus dem nichts angesprochen werden. Bei den Studenten gestaltet es sich so, dass der Mutigste meist vorfühlt während sich seine Freunde und Kommilitonen im Hintergrund halten. Wenn er dann ein paar Worte gewechselt hat, springen die anderen einen regelrecht an. „Hallo! How are you doing? Where are you from? How long will you stay?“ – Und so weiter.
Oder aber man wird in der Stadt von einem des englischen mächtigen Chinesen älteren Semesters angesprochen. Die Unterhaltung führt dann schon etwas weiter als das mit den Studenten der Fall ist und führt dann schon zu einem kurzen Abriss der Lebensgeschichte die dann darin mündet, dass und warum die Chinesen eigentlich immer schon gut mit den Deutschen konnten. Es ist halt nur nicht immer so offensichtlich. Und im Gegenzug gibt’s dann natürlich die Lobpreisung zurück. Wir sind beeindruckt, die Chinesen sind sehr fleißig, leben aber sehr gefährlich wenn sie die Straße flicken. Was ja auch der Wahrheit entspricht.
Woran man sich gewöhnen muss, aber das geht schnell, ist das Drängeln an Garküchen und Obstwaagen. Hier gilt einfach das Recht des Stärkeren. Also verfährt man am besten nach dem Motto Ellbogen frei und setzt sich durch. Was einem im Übrigen gar nicht übel genommen wird, es wird eher gleichgültig hingenommen. So wie hier generell eher die Sanftmut herrscht. Es geht ja trotzdem weiter.
Mittwoch, 4. April 2012
Fotos zum Thema Food...
So, heute klappte mal wieder der Zugang zu Google und das hab ich genutzt um das nächste Fotoalbum zu erstellen. Diesmal gibts eine kleine Auswahl zum Thema Essen hier in China...
https://picasaweb.google.com/100210307448774743836/Food?authkey=Gv1sRgCPakitPh1uvwDw
Viel Spaß dabei!!!
https://picasaweb.google.com/100210307448774743836/Food?authkey=Gv1sRgCPakitPh1uvwDw
Viel Spaß dabei!!!
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